Montag, 6. Mai 2013

Perspektiven...

Heute mal nur Text und keine Bilder. Oder doch, eins vielleicht.

Vorhin rief der Kinderpsychologe an wo Mini wegen dem vermuteten ADS in der Diagnose ist.
Bislang ist es ja keine bestätigte ADS was aber wohl großteils daran liegt das der von mir ausgefüllte Fragebogen nicht eindeutig genug ist.
Lässt sich aber problemlos erklären. Ich kenne durch die Arbeit soooooooviele Kinder und ihre Schicksale. Außerdem bin ich eh recht relaxed und entspannt was die Minis angeht (finde ich). Daher beurteile ich vieles als weniger dramatisch als andere das vielleicht tun würden.
Momentan stand zur Debatte trotz nicht gesicherter Diagnose zu versuchen dem Mini mit Ritalin bzw. Medikinet zu besserer Konzentration in der Schule zu verhelfen.
Rums.
Das saß.
Wir haben nun einige Tage gegrübelt, mit der Lehrerin Rücksprache gehalten, gegoogelt, uns informiert. Heute nun das Telefonat zur Beratung und Information mit dem Doc.
Die Chance das die Medis helfen würden liegen bei unter 50%, das Risiko das Nebenwirkungen kommen ist groß (grad bei unserem Glück da alles mitzunehmen).
Wir finden unser Kind/unsere Kinder so toll wie es ist/sie sind und schätzen ihre Art, ihr Wesen, ihre Kreativität. Auch Appetitlosigkeit, M-D Probleme und Schlafstörungen sind definitiv nicht erstrebenswert ganz abgesehen von anderen möglichen, teils heftigen Nebenwirkungen...

Nein, für den Mini keine Medis.

Dafür ist der "Leidensdruck" nicht groß genug. Wir werden das Lesen üben nicht mehr so schleifen lassen dann passt das schon.
Das er genau wie Didi eine LRS hat ist jetzt schon offensichtlich. Nach Ostern wird getestet. So bekommt er da dann auch den Nachteilsausgleich.

Was wichtig ist sind solche Sachen wie Freitag beim Kirchentag. Mini hat sich sehr lange mit dem Architekten der Kinderkathedrale unterhalten. Ideen und Verbesserungsvorschläge kundgetan und da ehrliche Bestätigung und Begeisterung bekommen. Ein tolles Feedback zu hören "Deine Ideen sind gut, das hätte mir mal einfallen sollen. Muß ich mir merken. Überleg doch mal ob das ein Beruf für Dich wäre. Du hast Potential!"
Gestern bekam der Mini dann ein ähnliches Feedback von seinem Vater nachdem er unser Haus und den Garten perspektivisch gezeichnet hat. Bislang hat ihm noch keiner gezeigt wie man 3-Dimensional zeichnet. Er hat den Garten mit Schritten ausgemessen, sich das gemerkt und dann wurde auf dem Papier aus einem Schritt eine Fingerbreite in der Zeichnung. Seine eigene Idee bzw das Resultat aus dem Gespräch mit dem Architekten.
Wahnsinn.
Ausbaufähig.



Auf der Zugfahrt hat er dann freiwillig Kopfrechnen geübt. "Wenn ich Architekt werden will ist Rechnen sehr wichtig. Ich glaub der Beruf wär was für mich. Ich zeichne gerne Baupläne und finde bauen toll!"

Das ganze vorhin dem Doc am Telefon erzählt rief Erstaunen und Begeisterung hervor. Die meisten Kinder in dem Alter wollen Astronaut oder Fußballer werden, haben also relativ unrealistische Zukunftspläne. Minis Überlegung hingegen ist vorstellbar, machbar. Darin bestärken wir ihn und das ist so wichtig (und laut Doc auch richtig). Ihm stehen doch aber wirklich noch alle Türen offen und er hat es in der Hand welchen Weg er geht, wieviel er investiert.
Ob nun wie letztes Jahr gewünscht Stuntman und/oder Schauspieler (wo er durchaus auch Potential zeigt) oder eben Architekt/Handwerker oder was ganz anderes was erst noch entdeckt werden will.

Und wat meint unser Klugschieter dann immer "Zur Not übernehm ich halt Papas Firma und bau coole Badezimmer"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen