Dienstag, 25. Juni 2013

Unser Premierenwochenende in Bad Segeberg

Letzten Freitag war es soweit. Es gab Zeugnisse. Gute Zeugnisse bei beiden Kindern. Didi hatte einen Schnitt von 2,1 und der Mini hat sich bei 33 von über 50 Kreuzen verbessert.
Wir haben dann nur schnell die Ranzen heim gebracht und sind gen Segeberg gedüst. Dort gings natürlich erstmal kurz zum Berg. "Hallo" sagen am Kiosk und Karten holen für die Generalprobe am Abend (den Bericht dazu findet ihr weiter unten)
Wir haben uns dann in unserem Zimmer in der Jugendherberge häuslich eingerichtet und erstmal eine kleine Siesta gehalten. Später gings dann für Mini ins Winnetoukostüm und ab zum Berg wo wir Chrissy getroffen haben und mit ihr zusammen den Abend genießen konnten.

Samstag stand dann ein Ausflug zu Möbel Kraft, in die Innenstadt (wo meine EC-Karte wegen nicht lesbarkeit eingezogen wurde) und für den Mini noch Baden im See auf dem Programm. Während er gebadet hat hab ich dann noch das Krokodil für sein Santer Kostüm genäht. Anschließend  gab es dann eine ausgedehnte Mittagsruhe um den langen Abend zu überstehen.
Minis neues Schurkenkostüm kam zumindest bei seinen letztjährigen "Kumpeln" Nicolas König und Timothy Peach total gut an. Und Jan Sosniok, der neue Winnetou hat sich sehr über die kleine Adlerfahne gefreut die der Mini ihm als Glücksbringer gemalt hatte.
Leider fiel die Premiere total ins Wasser. Pitschepatsche nass sind wir geworden. Aber Spass hatten wir trotzdem. Allerdings haben wir dann den geplanten Vorstellungsbesuch am Sonntag verschoben da Petrus schon beim Frühstück wieder die Schleusen geöffnet hatte und wir ja doch eine längere Zeit bis zur Vorstellung hätten überbrücken müssen.
So waren wir am späten Sonntag morgen wieder daheim und die Minis konnten ihren Papa nochmal kurz knuddeln bevor der für 3 Tage nach Köln aufgebrochen ist...
















Generalprobe

Frühes kommen sichert gute Plätze sollte man meinen. Vor allem wenn bei den Karl-May-Spielen freie Platzwahl zum günstigen Einheitspreis angeboten wird wie Freitag zur Generalprobe.
So standen wir dann gegen 16:00h auch nur knappe 8m vom Eingangstor entfernt. Vor uns wurde grad ein großes Picknickbuffett ausgepackt und genossen. Die Schlange schlängelte sich langsam über den Platz und gelegentlich sah man einen der Mitwirkenden im Tor verschwinden. Nass geworden sind wir beim warten auch, denn Petrus öffnete seine Schleusen. Aber in Segeberg ist man ja darauf eingerichtet, hat Schirme und Ponchos dabei.
Das mit den guten Plätzen änderrte sich eine halbe Stunde vor Einlass rapide. Auf einmal drängten Menschen von allen Seiten an den vorderen Bereich der Schlange so das man wirklich Angst bekam. Vor allem für die jüngeren Besucher war das sehr unangenehm, besonds als sich die Tore öffneten und die Menschen von hinten rücksichtslos drängelten. Auch auf den Treppen wurde gerannt was das Zeug hielt was leider dann auch nicht ohne Folgen blieb.
Wir haben trotz allem ganz gute Plätze bekommen und bald hatte Petrus ein Einsehen und der Regen hörte auf.
Norbert Schulze, der Regisseur begrüßte alle Zuschauer und wies nochmal launig auf die Besonderheiten der Generalprobe hin. Kein Feuerwerk, keine Applausordnung und im Fall einer höchst unwahrscheinlichen Panne eine Pause von 2-3 Std für die Zuschauer um diese Panne auszumerzen. Es brauchte dann ein paar Sekunden bis der Groschen im Publikum gefallen war und alles lachte.

Pannen gab es wenige in dieser Generalprobe. Der flüchtende Hut von Mr. Henry, die rutschende Perrücke von Winnetou und leichte Textunsicherheiten sind sicher bald behoben. 
Der Whiskybecher flog dann auch bei der Premiere nicht mehr so scharf Richtung Publikum und im Gegensatz zur verregneten Premiere bekam Rattler das Streichholz für seinen Kumpanen Santer am Freitag problemlos gezündet.

Trotzdem gingen wir mit gemischten Gefühlen heim. Das Stück ist halt ganz anders als im letzten Jahr. Durch die gänzlich anderen Handlungsorte ist es weniger bunt. Vieles spielt seitlich am Pueblo und hinten neben der Bühnentür am Saloon was dann selbst aus der zweiten Reihe optisch recht entfernt ist. Wayne Carpendale als Old Shatterhand scheint allgegenwärtig und in fast jeder Szene präsent wohingegen Jan Sosniok als Winnetou eher wenige Möglichkeiten hat sich zu präsentieren. Aber die, die er hat nutzt er fantastisch. Genauso, ungezügelt aber schon durch seinen weißen Lehrer und seinen Vater geprägt, später an seinen Erfahrungen wachsend stellt man sich den jungen Winnetou vor wenn man die Bücher von Karl May liest. Realistisch, das er nach den wilden Kämpfen nicht aufs Pferd hüpft als wäre nichts gewesen sondern doch etwas mühsam aufsteigt. Auch ist er immer in seiner Rolle, auch wenn er grade nicht der agierende Part auf der Bühne ist. Eine wirklich gelungene Interpretation der Figur.
Auch die Bösen im Stück, Santer, Rattler und Tangua haben nur wenige, dafür aber gut gemachte Szenen.
Aber die Geschichte in Winnetou 1 dreht sich nunmal hauptsächlich um den jungen Shatterhand und seine Entwicklung vom Greenhorn zum Blutsbruder Winnetous von daher ist der Stoff  hervorragend umgesetzt.
Den lustigen Part im Stück übernehmen Lort Castlepool mit seinem Diener Smedley samt Gefolge und ein wenig auch Sam Hawkens. Für mich war da neben Matias Engel als Sam Hawkens Fried Wolf der hervorstechende Part der seine Rolle grandios ausfüllt.

Alles in allem ein tolles Stück das man problemlos nicht nur einmal sehen kann. Und wenn die Stimmung im Team so toll bleibt wie sie zur Zeit scheint dann hat das Stück seeeehr viel Potential für die letzte Vorstellung ;)

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